Habt ihr mal einen genauen Blick auf unsere Welt geworfen? Ich meine nicht nur die Natur sondern auch alle Wesen die sich darauf befinden? Was ist der erste Unterschied zum Menschen der euch in den Sinn kommt? Bei mir zumindest ist es der Punkt das sie einander nicht für die Existenz des anderen Hassen. Ja, sie töten andere und fressen sie, aber das auch nur um selber zu überleben. Wenn ein Löwe satt ist käme er wahrscheinlich nicht mal auf die Idee eine Gazelle zu jagen. Wir dagegen nennen uns Intelligent und höher Entwickelt, töten aber unsere eigene Art wegen aller möglichen Kleinigkeiten. Öl, Geld, Religion und das genau in der Reihenfolge.
So kommen wir aber nicht auf die Welt, dieses Verhalten
lernen wir! Unsere Eltern und Mitmenschen, so gut sie es meinen Mögen, bringen
uns dieses Verhalten bei. Wir lernen voneinander grausam zueinander zu sein. Da
schließe ich selbst die liebe Oma von nebenan nicht mit aus. In einem harmlosen
Kaffeeklatsch von mehreren dieser netten alten Damen werden meist mehr böse
Gerüchte und Verleumden verbreitet als es das Internet könnte. Zwar nicht an so
viele Menschen, aber die eigene Nachbarschaft reicht ja wohl schon aus. Während
sie uns also auf der einen Seite sagen dass man über andere Menschen nicht
schlecht reden darf, wenn sie nicht anwesend sind, tun sie es aber selber.
Selbst ein Kind kann dieses Verhalten analysieren und übernehmen denn die
Schlussfolgerung ist einfach: "Wenn du über Andere hinter ihrem Rücken
redest, gib es niemals zu und sag zu jedem der fragt das man das doch nicht
darf. Dann passiert dir nichts." Und mit diesem Wissen geht klein
Markus-Andreas morgen zurück in die erste Klasse der Grundschule.
Man könnte jetzt sagen nette alte Damen sind die Wurzel
allen Übels, aber das wäre etwas übertrieben. Es sind die vielen Kleinigkeiten
die wir hier und da aufschnappen die uns langsam zu denselben Wesen wie unsere
Eltern machen. Wenn ein Junge verprügelt wird sind es eben Jungs, dass dieses
Kind aber leidet interessiert erst mal keinen. Das so etwas nicht im einem
Pflaster getan ist, sondern auch seelische Narben hinterlässt, wollen viele
nicht wahr haben. Mädchen dagegen lernen immer das: „Man(n) Frauen nicht
schlagen darf". Erst mal, man darf niemanden schlagen! Aber das man Frauen
nicht schlagen darf ist der größte Müll. Das Mädchen lernt doch nur daraus das
selbst wenn sie was Schlimmes tut, keine Konsequenzen zu fürchten hat. Also
Jungen sollen sich prügeln und Mädchen kommen immer ungeschoren davon, eine
weitere tolle Lektion unserer Gesellschaft.
Ich denke die meisten verstehen jetzt worauf ich hinaus
will. Unsere Gesellschaft ist einfach verrottet. Unschuld gibt es nur sehr kurz
und wird einem sehr schnell entrissen. Manchmal sogar bevor man es merkt. Dies
ist aber gerade die Phase in der sich jeder wohl fühlt. Man hat keine Sorgen,
keinen Stress, die Welt macht einfach Spaß! Und es kann mir keiner kommen und
sagen dass er nicht gerne noch mal 10 wäre, das wäre gelogen. Man will aber nicht
10 sein um jung zu sein sondern um seine Unschuld wieder zu finden! Die Zeit in
der ein "Ich liebe dich" nicht eine zweite Bedeutung hatte, die Zeit
wo man auf andere Menschen zu gehen konnte um sie einfach in den Arm zu nehmen.
Das ist das was man eigentlich will. Bedingungslos geliebt zu werden, eine
unschuldige Liebe.
Als ich das erste Mal einen Blick auf "My Little
Pony" geworfen habe, dachte ich wahrscheinlich dasselbe wie jeder andere.
Eine weitere Serie kleine Serie für Mädchen die Mama und Papa anregen soll
kleine Plüschpferde zu kaufen. Wie einige vielleicht wissen beschäftige ich
mich gerne mit Fernsehen und was unserer Gesellschaft da so an geistiger
Nahrung verkauft wird. Von den meisten wird mir dabei aber eher im schlecht.
Besonders wenn ich sehe welche Pampe sie heute Kinderfernsehen nennen. Ich habe
mich also weiter mit MLP (My Little Pony) beschäftigt. Irgendwas musste an
dieser Serie sein, wenn man alleine die Fans betrachtet. Ich habe mich durch
mehrere Folgen geschaut und war nun mehr oder weniger doch überrascht. Die
Serie war weder kitschig noch langweilig, vermittelte tatsächlich Werte und ich
meine andere als; Du brauchst diese Schuhe um cool zu sein. Den folgenden
Prozess kann sich wahrscheinlich jeder Brony vorstellen. Ich habe die Folgen
verschlungen und bevor ich wusste was los war, war ich selbst ein Brony.
Warum? Das fragte ich mich ab da immer wieder. Warum fesselt
dich eine solch "simple" Serie. Warum willst du weitere Folgen
gucken? Ich saß lange vor den einzelnen Szenen bestimmter Folgen bevor mir dann
langsam ein Licht auf ging. Bevor ich die Serie geschaut habe war ich sauer
gewesen (Ein Streit mit meinem Bruder, kommt halt mal vor), aber nun war ich
einfach, glücklich. Einfach so. Ich habe versucht die ganze Serie zu
analysieren und bin auf viele kleine Dinge gestoßen und dieser Mix ist das was
mich so anspricht. Die Zeichnungen sind sehr liebevoll und obwohl alles heute
am Computer entsteht wirkt es so als ob jemand doch lieber seine Hand benutzt
hätte. Es kommt einem so natürlich vor und vor allem passend. Die Animation ist
immer auf dem Punkt im Takt. Ein besonderes Beispiel ist da für mich der Song:
Das nächste sind die unglaublichen Charaktere. Man kann
jeder Zeit mit jedem der Charaktere mitkommen ohne tiefgründig werden zu
müssen. Trotzdem ist jeder schon wieder so komplex das es auch ein Mensch sein
könnte. Dazu gerade in der englischen (original) Version super passenden
Stimmen und die Art zu sprechen. Als Beispiel nenne ich hier nur Applejack mit
ihrem South-Amrican Stil und Rarity mit ihrem britischem englisch. Es passt
einfach zu 100% auf den Charakter und man kann nicht anders als sie sich mit
diesen Stimmen vor zu stellen selbst wann sie zuvor noch nie gehört hat.
Es gibt noch viele andere kleine Sachen die jedem auffallen
werden der die Serie nicht einfach nur schaut. Die Anspielungen auf berühmte
Filme wie "Star Wars" oder "The Big Lebowski". Die ganzen
vielen kleinen Gags im Hintergrund, durch die einige Ponys schon fast berühmter
sind als einige der eigentlichen Charaktere und natürlich der Witz. Alleine
einem pinken Etwas immer wieder dabei zu zusehen immer wieder die Grenzen der
Dimensionen aus zu reizten bringt mich jedes Mal zum Lachen. Aber das ist
eigentlich nur Nebensache gegen das Gefühl das einem diese Serie gibt. Sie
lässt einen wirklich mal die Sachen vergessen die ich zu Anfang nannte und gibt
einem den Wunsch selber in dieser anderen Welt zu bleiben, fast als wäre man
wieder 10.
Jeder weiß natürlich das das unmöglich ist daher bleibt
einem selber nur die Möglichkeit diese Welt zu so einem Ort zu machen und zwar
mit Liebe und Toleranz. Das alleine hilft natürlich nicht viel aber es ist ein besserer
Anfang als was andere davor bereits getan haben. Die Bronies halten zusammen,
arbeiten zusammen und leben zusammen und das mit Liebe und Toleranz für jedes
Wesen da draußen. Sie schreiben Geschichten, musizieren und sammeln sogar Geld
für wohltätige Zwecke. Ich könnte auf Anhieb keine andere Serie, Politiker oder
Person nennen die das in unserer Zeit erreicht hätte. Aber ein Haufen Ponys
schafft es, abseits von Herkunft, Religion und all den anderen Vorurteilen.
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