Sonntag, 8. September 2013

Warum ich ein Brony bin


Habt ihr mal einen genauen Blick auf unsere Welt geworfen? Ich meine nicht nur die Natur sondern auch alle Wesen die sich darauf befinden? Was ist der erste Unterschied zum Menschen der euch in den Sinn kommt? Bei mir zumindest ist es der Punkt das sie einander nicht für die Existenz des anderen Hassen. Ja, sie töten andere und fressen sie, aber das auch nur um selber zu überleben. Wenn ein Löwe satt ist käme er wahrscheinlich nicht mal auf die Idee eine Gazelle zu jagen. Wir dagegen nennen uns Intelligent und höher Entwickelt, töten aber unsere eigene Art wegen aller möglichen Kleinigkeiten. Öl, Geld, Religion und das genau in der Reihenfolge.


So kommen wir aber nicht auf die Welt, dieses Verhalten lernen wir! Unsere Eltern und Mitmenschen, so gut sie es meinen Mögen, bringen uns dieses Verhalten bei. Wir lernen voneinander grausam zueinander zu sein. Da schließe ich selbst die liebe Oma von nebenan nicht mit aus. In einem harmlosen Kaffeeklatsch von mehreren dieser netten alten Damen werden meist mehr böse Gerüchte und Verleumden verbreitet als es das Internet könnte. Zwar nicht an so viele Menschen, aber die eigene Nachbarschaft reicht ja wohl schon aus. Während sie uns also auf der einen Seite sagen dass man über andere Menschen nicht schlecht reden darf, wenn sie nicht anwesend sind, tun sie es aber selber. Selbst ein Kind kann dieses Verhalten analysieren und übernehmen denn die Schlussfolgerung ist einfach: "Wenn du über Andere hinter ihrem Rücken redest, gib es niemals zu und sag zu jedem der fragt das man das doch nicht darf. Dann passiert dir nichts." Und mit diesem Wissen geht klein Markus-Andreas morgen zurück in die erste Klasse der Grundschule.


Man könnte jetzt sagen nette alte Damen sind die Wurzel allen Übels, aber das wäre etwas übertrieben. Es sind die vielen Kleinigkeiten die wir hier und da aufschnappen die uns langsam zu denselben Wesen wie unsere Eltern machen. Wenn ein Junge verprügelt wird sind es eben Jungs, dass dieses Kind aber leidet interessiert erst mal keinen. Das so etwas nicht im einem Pflaster getan ist, sondern auch seelische Narben hinterlässt, wollen viele nicht wahr haben. Mädchen dagegen lernen immer das: „Man(n) Frauen nicht schlagen darf". Erst mal, man darf niemanden schlagen! Aber das man Frauen nicht schlagen darf ist der größte Müll. Das Mädchen lernt doch nur daraus das selbst wenn sie was Schlimmes tut, keine Konsequenzen zu fürchten hat. Also Jungen sollen sich prügeln und Mädchen kommen immer ungeschoren davon, eine weitere tolle Lektion unserer Gesellschaft.


Ich denke die meisten verstehen jetzt worauf ich hinaus will. Unsere Gesellschaft ist einfach verrottet. Unschuld gibt es nur sehr kurz und wird einem sehr schnell entrissen. Manchmal sogar bevor man es merkt. Dies ist aber gerade die Phase in der sich jeder wohl fühlt. Man hat keine Sorgen, keinen Stress, die Welt macht einfach Spaß! Und es kann mir keiner kommen und sagen dass er nicht gerne noch mal 10 wäre, das wäre gelogen. Man will aber nicht 10 sein um jung zu sein sondern um seine Unschuld wieder zu finden! Die Zeit in der ein "Ich liebe dich" nicht eine zweite Bedeutung hatte, die Zeit wo man auf andere Menschen zu gehen konnte um sie einfach in den Arm zu nehmen. Das ist das was man eigentlich will. Bedingungslos geliebt zu werden, eine unschuldige Liebe.



Als ich das erste Mal einen Blick auf "My Little Pony" geworfen habe, dachte ich wahrscheinlich dasselbe wie jeder andere. Eine weitere Serie kleine Serie für Mädchen die Mama und Papa anregen soll kleine Plüschpferde zu kaufen. Wie einige vielleicht wissen beschäftige ich mich gerne mit Fernsehen und was unserer Gesellschaft da so an geistiger Nahrung verkauft wird. Von den meisten wird mir dabei aber eher im schlecht. Besonders wenn ich sehe welche Pampe sie heute Kinderfernsehen nennen. Ich habe mich also weiter mit MLP (My Little Pony) beschäftigt. Irgendwas musste an dieser Serie sein, wenn man alleine die Fans betrachtet. Ich habe mich durch mehrere Folgen geschaut und war nun mehr oder weniger doch überrascht. Die Serie war weder kitschig noch langweilig, vermittelte tatsächlich Werte und ich meine andere als; Du brauchst diese Schuhe um cool zu sein. Den folgenden Prozess kann sich wahrscheinlich jeder Brony vorstellen. Ich habe die Folgen verschlungen und bevor ich wusste was los war, war ich selbst ein Brony.


Warum? Das fragte ich mich ab da immer wieder. Warum fesselt dich eine solch "simple" Serie. Warum willst du weitere Folgen gucken? Ich saß lange vor den einzelnen Szenen bestimmter Folgen bevor mir dann langsam ein Licht auf ging. Bevor ich die Serie geschaut habe war ich sauer gewesen (Ein Streit mit meinem Bruder, kommt halt mal vor), aber nun war ich einfach, glücklich. Einfach so. Ich habe versucht die ganze Serie zu analysieren und bin auf viele kleine Dinge gestoßen und dieser Mix ist das was mich so anspricht. Die Zeichnungen sind sehr liebevoll und obwohl alles heute am Computer entsteht wirkt es so als ob jemand doch lieber seine Hand benutzt hätte. Es kommt einem so natürlich vor und vor allem passend. Die Animation ist immer auf dem Punkt im Takt. Ein besonderes Beispiel ist da für mich der Song:





Das nächste sind die unglaublichen Charaktere. Man kann jeder Zeit mit jedem der Charaktere mitkommen ohne tiefgründig werden zu müssen. Trotzdem ist jeder schon wieder so komplex das es auch ein Mensch sein könnte. Dazu gerade in der englischen (original) Version super passenden Stimmen und die Art zu sprechen. Als Beispiel nenne ich hier nur Applejack mit ihrem South-Amrican Stil und Rarity mit ihrem britischem englisch. Es passt einfach zu 100% auf den Charakter und man kann nicht anders als sie sich mit diesen Stimmen vor zu stellen selbst wann sie zuvor noch nie gehört hat.


Es gibt noch viele andere kleine Sachen die jedem auffallen werden der die Serie nicht einfach nur schaut. Die Anspielungen auf berühmte Filme wie "Star Wars" oder "The Big Lebowski". Die ganzen vielen kleinen Gags im Hintergrund, durch die einige Ponys schon fast berühmter sind als einige der eigentlichen Charaktere und natürlich der Witz. Alleine einem pinken Etwas immer wieder dabei zu zusehen immer wieder die Grenzen der Dimensionen aus zu reizten bringt mich jedes Mal zum Lachen. Aber das ist eigentlich nur Nebensache gegen das Gefühl das einem diese Serie gibt. Sie lässt einen wirklich mal die Sachen vergessen die ich zu Anfang nannte und gibt einem den Wunsch selber in dieser anderen Welt zu bleiben, fast als wäre man wieder 10.


Jeder weiß natürlich das das unmöglich ist daher bleibt einem selber nur die Möglichkeit diese Welt zu so einem Ort zu machen und zwar mit Liebe und Toleranz. Das alleine hilft natürlich nicht viel aber es ist ein besserer Anfang als was andere davor bereits getan haben. Die Bronies halten zusammen, arbeiten zusammen und leben zusammen und das mit Liebe und Toleranz für jedes Wesen da draußen. Sie schreiben Geschichten, musizieren und sammeln sogar Geld für wohltätige Zwecke. Ich könnte auf Anhieb keine andere Serie, Politiker oder Person nennen die das in unserer Zeit erreicht hätte. Aber ein Haufen Ponys schafft es, abseits von Herkunft, Religion und all den anderen Vorurteilen.

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